Die Klavierfabrik Julius Haenel

Der Instrumentenmacher Julius Haenel kam 1828 aus Plauen nach Naumburg. Er lernte hier seine spätere Ehefrau Dora Rosine kennen. Das Paar hatte insgesamt neun Kinder davon zwei Söhne und sieben Töchter.

Ab 1880 tauchte in den Einwohnermeldelisten der Stadt Naumburg bei der Familie Haenel der Namenszusatz „de Cronenthal“ auf. Der Grund dieses Namenszusatzes ist bis heute nicht bekannt. Ebenfalls nichts bekannt ist über die Gründung der Pianofortefabrik, vermutlich 1829 als Instrumentenfabrik.

1842 zog die Familie Haenel in das Haus Nr. 368, die heutige Wenzelsgasse 9, in dem die Eltern bis zu ihrem Tod lebten. Vermutlich waren sie die Eigentümer des Gebäudes.

1843 errichtete Julius Haenel im ersten Obergeschoss des Seitenflügels eine Pianofabrik und stellte dort über mehrere Jahre in ganz Europa prämierte Instrumente her.

Julius Haenel verstarb im Jahre 1871. Vermutlich führte einer seiner Söhne die Klavierfabrik fort; deshalb auch die Bezeichnung „F. Haenel & Sohn“ auf den danach hergestellten Klavieren. Zuletzt wurden Haenel-Klaviere 1898 in der Halleschen Straße 22 in Naumburg hergestellt.

1895 wurde die Pianofabrik an den Fabrikanten Hermann Vauck verkauft.

Ein restauriertes Instrument aus der Klavierfabrik der Familie Haenel konnte 2013 durch den Naumburger Bürgerverein e.V. erworben werden und ist im heutigen Architektur- und Umwelthaus in der Wenzelsgasse 9 zu hören und zu sehen.