Louise Haenel de Cronenthal (1836-1896)
Louise Auguste Marie Julia Haenel wurde am 18. Juni 1836 als viertes Kind des Instrumentenbauers Julius Haenel in Naumburg, im Haus Nr. 120, heute Marienstraße 24, geboren.
Im Jahr 1842 zog die Familie Haenel in das Haus Nr. 368, heute Wenzelsgasse 9, in dem sich nun das Architektur- und Umwelthaus befindet.
Mit 16 oder 17 Jahren ging Louise Haenel de Cronenthal nach Paris, um am dortigen Konservatorium Musik zu studieren. Ob sie später noch einmal ihre Heimatstadt Naumburg besucht hat, ist nicht überliefert.
In den folgenden Jahren wurde sie selbst eine vielseitige und anerkannte Komponistin. Ihre Werke umfassen eine Oper, 5 Symphonien, ein Streichquartett zehn Transkriptionen chinesischer Musik sowie Tanzstücke, Nocturnen, Fugen und Sonaten für Klavier. Von den 96 Opuszahlen wurden 29 zwischen 1860 und 1880 veröffentlicht. Fünf waren ihren Lehrern am Konservatorium gewidmet.
1862 heiratete sie in Paris und wurde Marquise de Hericourt de Valincourt.
Bis zum Jahr 1870 wurden 16 ihrer Werke in Orchesterbegleitung in verschiedenen Sälen in Frankreich und Deutschland aufgeführt. Viele ihrer Werke haben das Landleben zum Thema.
Die chinesischen Transkriptionen, gewidmet Diplomaten, welche für den chinesischen Pavillon bei der Pariser Weltausstellung von 1867 zuständig waren, und einem Verwandten bei der holländischen Marine, sind vielleicht ihre interessantesten Werke.
Sie war neben Emilie Mayer die einzige deutsche Symphoniekomponistin des 19. Jahrhunderts.
Louise de Cronenthal starb am 9. März 1896, 60-jährig, in Paris, ohne Nachkommen zu hinterlassen.
Nähere Informationen und Hörproben auf der Internetseite www.romana-hamburg.de