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Der Naumburger Architektur- und Umweltladen „Warum“

Junge Menschen wandern ab, die Bevölkerung schrumpft und wird im Durchschnitt immer älter. Die Abrisse teilweise auch von denkmalgeschützter wertvoller Bausubstanz mitten im Herzen der Städte nehmen zu und zurück bleiben Flächen, die ungenutzt hinter Bretterzäunen verwildern. Diese Umstände haben uns - eine Gruppe von Architekten und Bauingenieuren in Naumburg dazu bewogen, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und zu überlegen, wie man diesen schleichenden Prozess der Verwahrlosung und Verödung historischer Stadtkerne öffentlich machen kann. Uns interessiert dabei zentral die Frage, wie man junge Menschen wieder an „ihre Stadt“ heranführen kann.

Die Arbeitsgruppe nimmt in Übereinstimmung mit den Zielen des Naumburger Bürgervereins die Idee einer Bürgergesellschaft ernst und möchte dazu beitragen:    

  • mehr Demokratie zu wagen
  • Selbstorganisation und -bestimmung der Naumburger zu fördern und
  • den Bürger als Mitgestalter zu sehen, der auch Verantwortung übernimmt

Für Menschen, die an Gestaltung von Umwelt und Stadt interessiert sind, bedeutet das, auf den demographischen Wandel und die schrumpfenden öffentlichen Etats zu reagieren. Unsere Gruppe hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, Bürger über ihre Stadt zu informieren, über Folgen von Stadtentwicklung aufzuklären, neue Ideen und Konzepte aufzuzeigen und Mut zu machen, sich in die Belange der Stadt einzubringen.

Die Umsetzung unserer ersten Projekte „Architektur macht Schule - Gestaltung und Nutzung einer Brachfläche in Naumburg“ zusammen mit Schülern der 11. Klassen des Domgymnasiums im Jahr 2006-2007 folgte diesem Anliegen und fand durch die Ausstellungen der Ergebnisse in einem leerstehenden Ladenlokal seinen öffentlichen Niederschlag.

Als Forum betrieben wir mehr als 3 Jahre gemeinsam mit dem Umweltladen e.V. den Treffpunkt „(W)ar.um“. Der ehemalige Friseurladen, den wir nach Feierabend selbst renoviert haben, wurde uns von der Stadt im Haus Marienstraße 20 mitten in der Altstadt zur Verfügung gestellt. Er stellte ein deutlich sichtbares „Schaufenster“ unserer Arbeit und Motivation dar. Wir wollten die Altstadt von Naumburg wieder mehr im öffentlichen Bewusstsein verankern und erreichen, dass Leben in die verlassenen Häuser und leer stehenden Grundstücke einzieht. Wir setzten uns also dafür ein, dass Architektur und Umwelt ein Thema wurde.